Schlüsselfaktoren der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat sich nicht nur in den vergangenen 20 Jahren in Gesellschaft und Wirtschaft ausgebreitet, vielmehr wurde dieser Trend noch durch die Corona-Krise verstärkt. Denn nun wurden hunderttausende Arbeitnehmer quasi unvorbereitet von einem Tag auf den anderen ins Homeoffice geschickt. Doch welche Schlüsselfaktoren spielen bei der Digitalisierung eine Rolle? Hierauf hat ein Expertengremium bereits vor einigen Jahren eine Antwort entwickelt – nämlich der Rat der Internetweisen.

Wer ist der Rat der Internetweisen?

Das Institute of Electronic Business e.V. (IEB) ist das größte An-Institut der Universität der Künste Berlin und hat diesen Rat der Internetweisen (RDIW) im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Der RDIW ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Beratungsgremium unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer. Neben ihm wirken im Rat noch folgende Wissenschaftler mit: Prof. Dr. Dieter Georg Adlmaier-Herbst, Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Prof Dr. Helmut Krcmar. Prof. Dr. Daniel Michels sowie Prof. Peter Friedrich Stephan. 

Was sind die Ergebnisse dieses Gremiums?

Gemeinsam mit dem RDIW hat das IEB zum einen eine mehrstufige Befragung nach der sogenannten Delphi-Methode durchgeführt. Zum anderen wurden die aktuellsten Studien und Publikationen zum Thema digitale Welt ausgewertet. Herausgefiltert wurden die Top 30 Schlüsselfaktoren, die beim Wandel der digitalen Welt besonders wichtige Rollen spielen. Die 30 Schlüsselfaktoren können in den Bereichen Technologie, Kommunikation, Gesellschaft & Politik sowie Wirtschaft & Arbeit subsumiert werden. Im Folgenden werden nun die beiden Bereiche Gesellschaft & Politik sowie Technologie beispielhaft kurz vorgestellt. 

Schlüsselfaktoren im Bereich Gesellschaft & Politik

Gesellschaft und Politik werden stark durch die Digitalisierung beeinflusst. Auf der anderen Seite werden Sie aufgrund gesellschaftlicher Kriterien oder politischer Entscheidungen in Ihrer weiteren Entwicklung gelenkt. Für den Bereich Gesellschaft & Politik wurden insgesamt acht Schlüsselfaktoren identifiziert, nämlich Transparenz, Demographischer Wandel, Health & Environment, Sicherheit & Privatsphäre, Ethik/Kultur, Staatliche Regulierung, Vernetzung sowie Soziale Ungleichheit. Nachzulesen sind diese Faktoren in Gänze in der Studie „Schlüsselfaktoren der Digitalisierung“, die unter www.schluesselfaktoren.de heruntergeladen werden kann.

Transparenz

Der Internet biete eine neue Form der Transparenz im öffentlichen Raum. Zum einen verlangen Bürger immer mehr zuverlässige Informationen. Zum anderen erhöht sich auch permanent das Angebot an Medien und Plattformen, die diese Informationen bieten. Deshalb ist Transparenz ein Schlüsselfaktor der Digitalisierung, da Informationen nicht mehr dauerhaft geheim gehalten werden können. Allerdings besteht auch das Problem, dass einmal veröffentliche Informationen nicht mehr zurückgeholt werden können, auch wenn sie falsch sind. Allerdings sinkt gleichzeitig auch die Transparenz, da durch Algorithmen und das Nutzerverhalten einseitige Informationen geliefert werden. Eine Regulierung der Medien ist nicht mehr möglich. Auch gibt es Fake News, deren Verfasser nicht mehr eindeutig zu bestimmen sind. 

Health & Environment

Mit der alternden Gesellschaft verbunden sind auch Herausforderungen an Gesundheits- und Pflegedienstleistungen. Hier kann die digitale Technik Abhilfe schaffen, indem z.B. Sensoren zur Überwachung von Körperfunktionen eingesetzt werde und so zu einer intelligenten Betreuung von Kranken beitragen können. Ein Vorteil ist, dass ich die Menschen mit Hilfe der digitalen Technik intensiv mit ihrem eigenen Gesundheitszustand befassen können. Allerdings droht auch die Gefahr sozialer Problem, z.B. durch Vereinsamung und gesellschaftliche Desintegration.

Staatliche Regulierung

Insgesamt stellt sich durch die Digitalisierung die Frage, inwieweit das Internet noch einer staatlichen Kontrolle unterworfen sein kann und sollte. Das Internet verstärkt die Kompetenzen der Menschen zur Mitsprache und weitet die Informationsmöglichkeit fast ins Unendliche aus. Auch nutzen die Menschen die neuen Möglichkeiten der Vernetzung in bisher ungekanntem Ausmaß. Ein Vorteil der fehlenden völligen Kontrolle des Internet ist, dass staatlichen kontrollierte Medien ihre Wirkung verlieren, weil Informationen auf anderen nicht-staatlichen Kanälen verbreitet werden können. Allerdings erweist dich der Gesetzesvollzug im Internet als schwierig. Hier müssen noch genaue Regeln und Regelungssystem etabliert werden.

Sicherheit & Privatsphäre

Auch im Internet haben die Nutzer das Bedürfnis nach Sicherheit, v.a. nach der Sicherheit ihrer Privatsphäre sowie der personenbezogenen Daten. Nur durch Datensicherheit und Schutz kann diese Sicherheit weiterhin garantiert werden. Deshalb sind strenge Regeln zum Umgang mit Daten unabdingbar.

Demographischer Wandel

Unsere Gesellschaft wird immer älter und die Digital Natives sind in der Gesamtgesellschaft noch immer in der Minderheit. Der digitale Graben zwischen den Generationen wird immer tiefer. Allerdings muss betont werden, dass auch die ältere Generation immer mehr in die moderne digitale Technik hineinwächst und diese nutzt. Auch die Zugehörigkeit zu den Digital Natives verspricht noch lange kein tiefes Verständnis der Digitalisierung. 

Ethik/Kultur

Die digitalen Technologien verändern das Kommunikationsverhalten und schaffen neue soziale Phänomene. Sie verändern auch den Umgang miteinander insgesamt – also auch außerhalb der digitalen Welt. Ein Nachteil ist das Sinken der Hemmschwelle in der Kommunikation, denn der Umgangston im Netz ist mitunter rauer ist in der sozialen realen Welt. Allerdings werden sich zukünftig vermutlich neue Verhaltensregeln herausbilden.

Vernetzung

Durch die Digitalisierung werden Menschen, Daten, Informationen, Maschinen und Ressourcen immer weiter miteinander vernetzt – und das nicht nur lokal, sondern auch global! Die Reichweite von Informationen und Vernetzung sind nunmehr unbegrenzt. Vorteile sind die leichte Kontaktaufnahme mit Familie, Freunden und Bekannten weltweit. Allerdings sind die Sozialen Medien ein Traum für Geheimdienste, da Informationen, die früher privat waren, nun im Internet öffentlich und für alle einsehbar verbreitet werden. Für Geheimdienste wird es nun viel einfacher, Verbindungen zwischen Menschen nachzuvollziehen.

Soziale Ungleichheit

Unter Sozialer Ungleichheit sind die unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten zu gesellschaftlichen Ressourcen zu verstehen. Besonders fehlenden finanzielle Mittel erschweren die Nutzung digitaler Medienangebote und die Ausbildung von Medienkompetenz. Zwar sind die Preise für digitale Endgeräte und Verbindungskosten gefallen, allerdings ist sind die digitalen Endgeräte für die absolut Armen der Gesellschaft nicht erschwinglich. Auch ist der digitale Wandel der Arbeitswelt noch längst nicht abgeschlossen. Ein Problem ist weiterhin, dass ganze Wirtschaftszweige drohen überflüssig zu werden, ohne dass klar ist, wo neue Arbeitsplätze entstehen, und ohne dass klar ist, ob die aus anderen Berufen entlassenen Menschen in den neu entstandenen Jobs überhaupt arbeiten können.

Beispiel aus dem Unternehmen

Wenn wir als Beispiel für die Schlüsselfaktoren der Digitalisierung uns eine Schule ansehen, so fällt hier gleich der Bereich Soziale Ungleichheit ins Auge. Denn wenn die Schule ein Digitalisierungskonzept mit „Bring Your Own Device“ (BYOD) einführt, dann stellt sich hier immer die Soziale Frage. Denn nicht alle Eltern können es sich leisten, für ihr Kind oder ihre Kinder die technische Ausstattung käuflich zu erwerben. Hier muss die Schule auf jeden Fall einige Endgeräte im Ausleihverfahren parat haben, damit die soziale Benachteiligung aufgefangen werden kann. Im Rahmen der Corona-Krise 2020 soll für diese Ungleichheit eine Hilfe vom Land Sachsen Anhalt zur Verfügung gestellt werden. Diese sollen in Form von Endgeräten im Wert von 150,- € für hilfsbedürftige Kinder geschehen.

Wir haben bereits erste Gespräche geführt und gehen davon aus, dass das Geld schnell und unbürokratisch an die Schulen beziehungsweise an die Schülerinnen und Schüler kommt, […] damit wir auf dem Weg, die Digitalisierung in der Schule zu verbessern und zu dynamisieren, schnell voran kommen.

Marcus Tullner, Kultusminister Sachsen Anhalt

Ein weiterer Faktor, der bei der Digitalisierung von Schulen zu berücksichtigen ist, ist auf jeden Fall das Alter der dort arbeitenden KollegInnen. Denn gerade die ältere Generation, die vielleicht in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand geht, zählt nicht zur Generation der Digital Natives. Bei dieser Generation ist der Wille, sich in die neuen digitalen Unterrichtskonzepte einzuarbeiten, eher nicht sehr ausgeprägt. Bleibt zu hoffen, dass durch die Corona-Krise, die ja besonders die Schulen durch digitalen Unterricht getroffen hat, ein fortschreitende Digitalisierung des Unterrichts an Schule sowie auch an Hochschulen und Universitäten bewirken kann. 

Für Schulen ist eine besondere Herausforderung die Sicherstellung der Sicherheit & Privatsphäre der Schülerinnen und Schüler. Denn hier muss Schule Aufklärungsarbeit leisten, wie die Sicherheit in der digitalen Welt gewährleistet werden kann. Das fängt damit an, dass z.B. Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden müssen, wie sichere Passwörter geriert werden. Auch kommunikative Umgangsformen lassen sich wunderbar z.B. im Deutschunterricht analysieren. Hier gibt es gute Ansatzpunkte, wie die neue Generation von Digital Natives behutsam und sinnvoll an die Digitale Welt herangeführt werden kann!

Schlüsselfaktoren im Bereich Technologien

Die Weiterentwicklung der Technik war die Grundvoraussetzung für die Digitalisierung. Erst durch den finanziellen Erfolg von Technologien im industriellen, gewerblichen, administrativen und privaten Bereich kann eine flächendeckende Verbreitung der Technologie erfolgen, die erforderlich ist, um Digitalisierung zu ermöglichen. Bei den technischen Schlüsselfaktoren unterscheidet man in die folgenden modernen Bereiche:

Connectivity / Netzanbindung

Der wichtigste Schlüsselfaktor der Digitalisierung ist auch der essentiellste: eine funktionierende und zuverlässige Internet- bzw. Netzwerkanbindung. Ein weiteres unabdingbares Kriterium für den Netzanschluss ist die Bezahlbarkeit, um die Digitalisierung einer möglichst breiten Benutzergruppe ermöglichen zu können. Ohne Internetzugang bleibt Privatpersonen der Zugang zu aktuellen Nachrichten, Information oder sozialen Netzen verwehrt und Betriebe können dem steigenden Druck der Effizienz nicht ohne dieses Medium standhalten.

Big Data

Jede erhaltene E-Mail, jede gesendete E-Mail, zeitweise sogar jede gelöschte E-Mail… dies sind Beispiele dafür, dass alle digitalen Tätigkeiten zu Unmengen an Daten führen, die gespeichert werden müssen. Aber nicht nur selbst erstellte Dokumente gehören zu dieser Thematik. Im Hintergrund werden Daten über Nutzer gesammelt, ohne dass diese es aktiv mitbekommen. Gerade im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung führt dies zu Problemen.

User Centered Design / Usability

In Zeiten der scheinbar grenzenlosen technischen Möglichkeiten verkaufen sich Programme, Apps und Tools vor Allem über benutzerfreundliche Oberflächen und einfache Handhabung. Mit der Thematik der kundenorientierten Softwareentwicklung & -verbesserung beschäftigt sich “User Centered Design” bzw. “User Centered Usability”. Ziel der Betrachtung ist eine so barrierefreie und intuitive Nutzung von digitalen Angeboten. Durch die Massentauglichkeit von Computern und Smartphones unterstützt das User Centered Design vor Allem Neueinsteiger der digitalen Welt.

Cloud Computing

Die spürbaren Grenzen der digitalen Welt werden besonders durch das Cloud Computing nach und nach aufgelöst. Mit Hilfe von “Serverwolken” können Daten nahezu nahtlos überall auf der Welt auf allen Endgeräten verwendet werden. Erfordernis hierfür ist ein Endgerät mit funktionierendem Internetanschluss und eine Möglichkeit, Daten auszulagern. Neben dem Consumermarkt

Blockchain

Die Richtigkeit und Nachverfolgbarkeit von Daten sind unabdingbar für die Digitalisierung. Besonders im Finanzsektor spielen daher Blockchains eine im größer werdende Rolle. Diese stellen ein Geflecht aus mehreren Servern und Datenbanken dar, die im permanenten Abgleich miteinander stehen und auf diese Weise eine Manipulation von beispielsweise Tranksaktionsbewegungen unterbinden sollen. Das bekannteste Beispiel für diese Technologie stellt der BitCoin dar, eine Kryptowährung, deren gesamtes Aufkommen und Verwenden über Blockchain verwaltet wird.

Algorithmisierung & Machine Learning

In einem begrenzten Bereich sind Computer inzwischen in der Lage “Erfahrungen” zu sammeln und diese in den Entscheidungsprozess von Anwendungen mit einzubeziehen. Grundlage der Entscheidungsfindung sind große gefilterte Datenmengen, die über Algorithmen ausgewertet werden und als mathematische Modelle Entscheidungen beeinflussen. Die Technologie hinter dieser Weiterentwicklung wird als Machine Learning bezeichnet. Ein typisches Beispiel für die Algorithmisierung & Machine Learning findet sich in der Wiedererkennung von Objekten, Menschen und sogar Tieren auf Bildern wider.

Internet of Everything

“Think small” ist ein Leitfaden, der maßgeblich die Entwicklung des “Internet of Everything” auf den Punkt bringt. Gemeint ist damit, dass nicht nur vollumfängliche Rechenmaschinen wie gewohnt über das Internet miteinander in Verbindung treten und automatisch kommunizieren können, sondern immer kleiner werdende, auf gewisse Aufgabenbereiche begrenzte Geräte diesem Medium zugänglich gemacht werden.

Im privaten Bereich zeigt sich diese Entwicklung mitunter in der Rückverfolgung von Paketen, deren exakter Standort über Netzwerk permanent überwacht werden kann. Alternativ werden Konsumergeräte netzwerktauglich gemacht, um digital und automatisch (fern)gesteuert werden zu können, wodurch das konventionelle Leben nach und nach in ein Smart Home übergeht.

Im industriellen Bereich geht die Forschung mitunter in Richtung miteinander kommunizierender Fahrzeuge, um dadurch Verkehrsinformationen schneller und präziser übertragen zu können oder um Umfalle zu vermeiden.

Augmented & Virtual Reality

Die Virtual Reality ermöglicht es dem Nutzer, sich gefühlt frei in einer digitalen Umgebung zu bewegen und damit zu interagieren. Dabei werden über physische Sensoren Bewegungen des Nutzers registriert und auf die digitale Welt übertragen. Auf diese Weise entfallen sich “unnatürlich” anfühlende Peripheriegeräte und werden durch körperliche Handlungen ersetzt. Das Ergebnis kann in Echtzeit miterlebt werden, wodurch der Eindruck der virtuellen Realität sich noch stärker von bisher üblichen digitalen Räumen abhebt.

Anders als bei der Virtual Reality ist das Ziel der Augmented Reality, die tatsächliche Welt mit digitalen Echtzeitinformationen zu ergänzen. Dafür ist es nicht erforderlich, sich in eine komplette digitale Umgebung zu bewegen, sondern reale Wahrnehmungen zu ergänzen. Während die Technologie auf dem privaten Markt eher für Freizeitaktivitäten genutzt wird, werden industrielle Prozesse mit Hilfe dieser Zusatzinformationen effizienter und sicherer gestaltet.

Robotik

Bei der Robotik wird im Allgemeinen vom Entwurf, der Gestaltung, der Steuerung, der Produktion und dem Betrieb von Robotern gesprochen; Maschinen, die selbstständig festgelegte Tätigkeiten ausführen können, um somit Arbeiten zu modernisieren. In Kombination mit künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und der Automatisierung stellt die Robotik die Königsdisziplin der Industrie 4.0 dar

Beispiel aus dem Unternehmen

Während im privaten oder wirtschaftlichen Bereich Gelder bereitwillig in die Entwicklung der Digitalisierung und die dafür erforderlichen Technologien investiert werden können, sind administrative Einrichtungen auf die zur Verfügung gestellten Mittel und Beschlüsse von Bund und Ländern angewiesen und haben oft nicht die Möglichkeit, eigenständig die Digitalisierung voran zu treiben. Deshalb bleiben diese Themen bei der Mittelvergabe oft unberücksichtigt, was zu einem starken Nachholbedarf an digitaler Investition führt.

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie treten besonders Schulen in der letzten Zeit verstärkt in den Fokus der erforderlichen Digitalisierung. Hier wird deutlich, dass digitales Unterrichten und Lernen nach wie vor nicht wie erforderlich möglich ist und rasch eine Entwicklung von Statten gehen muss. Neben den vorher aufgeführten gesellschaftlichen Hindernissen, mit denen Schulen zu kämpfen haben, fehlt es oft an der grundsätzlichen digitalen Infrastruktur.

  • Die Netzanbindung vieler Schulen – gerade in Sachsen Anhalt – reicht nicht aus, um ein digitales Lernen und Unterrichten zu ermöglichen. Oftmals verfügen die Gebäude über lediglich einen Computerraum mit 15-30 Geräten und selbst diese benötigen eine ausreichend schnelle Internetverbindung, um in einer Unterrichtsstunde effizient damit arbeiten zu können.
  • Die “Zur Verfügung Stellung” von Lehr- und Unterrichtsmaterialien erfolgt bisher traditionell über Lehrbücher, Arbeitshefte, Mitschriften und Arbeitsblätter. Die Corona-Pandemie hat leider gezeigt, dass eine Übermittlung der Informationen von Lehrer zu Schüler und zurück bisher ohne technische Plattform da steht und somit nur sporadisch erfolgen konnte. Bestenfalls verfügen Schüler und Lehrer über E-Mail Adressen, sodass händisch Materialien übertragen werden können. Hier ist eine Cloud-Lösung zwingend erforderlich, über die ein e-kolaboratives Arbeiten ermöglicht wird, sodass ein Home-Schooling überhaupt möglich wird. Anhand moderner Softwarelösungen ist auch ein gemeinsames und terminiertes Arbeiten in den Dokumenten technisch überhaupt kein Problem mehr.

Diese Versäumnisse wurden in der Vergangenheit zum großen Thema und hatten besonders in 2020 eine derart starke mediale Wirkung, dass auch das Land Sachsen-Anhalt gezwungen war. Bereits 2018 wurde ein Landeskonzept zur Umsetzung der Strategie der Kultusministerkonferenz “Bildung in der Digitalen Welt” verfasst und an der Umsetzung gearbeitet. In diesem Rahmen können in diesem Jahr einige Schulen den Status “Netzwerkschule” beantragen. Diese Ernennung ist mit einer finanziellen Förderung für Digitale Infrastruktur und Endgeräte vorgesehen und soll helfen, den Weg in die digitale Bildung voranzutreiben.

Christian Peter

Master of Engineering

Aufgrund seines Studiums der Medien- sowie der Elektro- und Informationstechnik liegt Christians beruflicher Schwerpunkt stark im Fokus der digitalen Kommunikation. Seit 2017 arbeitet er als Projektleiter für digitale Dokumentation eines regionalen Energieversorgers.

Jens Winter

Diplom Pädagoge

Jens Winter arbeitet als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde an der Jeetzeschule in Salzwedel. Dabei beschäftigt er sich intensiv mit der Umsetzung von Digitalisierung im Kollegium und im Unterricht. 

Quellen:

Top 30 Schlüsselfaktoren der Digitalisierung: https://vonneuem.de/die-entwicklung-der-digitalen-welt-in-den-naechsten-jahren-die-top-30-schluesselfaktoren-der-digitalisierung/

digital </magazin>; Industrie 4.0: Die Schlüsselfaktoren für den Erfolg: https://digital-magazin.de/industrie-4-0-schluesselfaktoren-fuer-den-erfolg/

Business-Information-Excellence; Digitalisierung: Schlüsselfaktoren erfolgreicher Innovationen: https://www.business-information-excellence.de/news/aktuellesausdenmedien/84-megatrends-was-die-zukunft-personalern-abverlangt.html

Neocosmo Next; Schlüsselfaktoren der digitalen Kommunikation: https://next.neocosmo.de/wissenswert/schluesselfaktoren-der-digitalen-kommunikation

Stumpf, Marcus; Digitalisierung und Kommunikation; Springer; 2019

Schlüsselfaktoren der Digitalisierung: https://www.schluesselfaktoren.de

Fasel, Daniel; Meier, Andreas; Big Data – Grundlagen, Systeme und Nutzungsportale; Springer Vieweg; 2016

Gabler Wirtschaftslexikon: Definition Robotik: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/robotik-54198

Ministerium für Bildung Sachsen-Anhalt: Landeskonzept zur Umsetzung der Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“; 2018

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